Rückblick STM Lauf 1+2 in Dijon

7. – 8. April 2007

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Der Schweizer Tourenwagen/GT-Sport im Aufwind

Ein interessantes Motorsport-Potpourri offerierte einer grossen Zuschauerzahl die Equipe Bernoise bei ihrem traditionellen Osterrennen in Dijon. Beim Saisonstart des Schweizer Automobilrennsports zeigte sich vorallem die Formel Renault 2000 als äusserst attraktiv und professionell, und bei den geschlossenen Fahrzeugen natürlich das Swiss Touring Car Masters in seinem zweiten Jahr.

Mit 26 Nennungen zu Beginn der Saison deutete alles auf einen weiteren Durchbruch des Tourenwagensports hin. Leider mussten zwei STM-Teilnehmer davon aus beruflichen Gründen absagen und zwei Toppiloten mussten infolge technischen Defekts ihre Rennfahrzeuge bereits nach dem Training aufladen. So Dauerpechvogel René Ruch mit seinem orangen Ferrari 355 GT (Wasserpumpe) und Hans Nadlinger (Getriebe).

Das übrigbleibende Klassefeld von doch immerhin 22 Fahrern präsentierte sich beim STM-Lauf 1+2 im Vorder- und Mittelfeld zu einer Porsche-Angelegenheit. Im ersten Lauf sahen die vielen Zuschauer ein attraktives Vater-Sohn -.Duell. Kurt Aeberhard, wie gewohnt auf seinem bekannt gelben 993 GT2-Monster und sein Sohn mit der Neuerwerbung des Vaters, dem jungfräulicher 997 Cup aus der Tuner-Werkstatt von Matthias Stadler. Sohnemann Jürg fuhr so entfesselt, dass der Vater sich knapp vor ihm über die Ziellinie bugsieren konnte. Die anderen Top-Piloten wie Calderari, Dürr, Fenzl, Kehl, Menotti, Morros, Renz und vorallem Vogt, Zumstein, mussten sich dem Speed der Familie Aeberhard beugen. So sollte es nicht bleiben; alle erwähnten Piloten zogen für das zweite Rennen am Sonntag neues Pirelli-Gold auf. Und siehe da, alle fuhren im zweiten Lauf gleich um Welten schneller, so dass vorallem Kurt Aeberhard den Druck von allen Seiten hinter ihm kaum aufhalten konnte. Dicke Luft herrschte nach dem Rennen unter den Schnellsten, so dass die Sympathieboni der beiden Aeberhard’s im Fahrerlager auf Null abrutschten. Bereits kurz nach dem Start fuhr der erfahrene GT2-Pilot Kampflinie wie sonst in äussersten Fällen nur in der letzten Runde üblich. Das mutierten die Konkurrenten überhaupt nicht und verglichen den GT2 eher mit einem breiten Möbelwagen als mit einem aerodynamischen Rennfahrzeug. Auch der Junior verspielte seine Sympathie mit dem Ueberholen langsameren Konkurrenten bei geschwenktem Rot! Dies ausgerechnet vor der grossen Zuschauerkulisse eingangs Bretelle.

Wie der Sieger des ersten Rennens war der Triumphator von Lauf 2, Mike Fenzl, im Stadler-Porsche sauschnell unterwegs Er verstand es ausgezeichnet seinen bärenstarken Turbo voll auszukosten, so dass alle Cupfahrer sich an ihm die Zähne ausbissen. So bestimmt Calderari, Dürr, Renz und speziell Vogt. Erstaunlich dabei festzustellen war, wie gut fmt-Pilot Achim Dürr mit seinem GT3-R (exSchorn) zurecht kam. Das private Fahrttraining mit Walter Röhrl trug Früchte und sein Klassensieg als STM-Einstand Respekt bei allen Cuppiloten.

In der kleinen Division kämpften vorallem Fabio Botta auf seinem Grp. A – Renault Mégane und der junge Heissporn Nicolas Janssen auf Renault Clio Cup. Der wunderschöne Dieselflink (Alfa Romeo 147 Cup) von Dario Pergolini konnte ebenso wenig in den Spitzenkampf eintreten, wie die beiden historischen IS-Renault Alpine 1600S von Chris Schober und der jungen, hübschen Amerikanerin Amanda Hennessy. Leider verunfallte Fabio Botta im zweiten Rennlauf, was zum unliebsamen Restart führte. Sieger wurde daraufhin Janssen von der Ecurie Biennoise.

Speziell erwähnt werden muss auch das exScuderia Filipinetti-Filmfahrzeug von Mohrenkopf-Hersteller Dubler. Auch wenn er nicht um den Sieg fährt, so ist sein geschichtsträchtiges Fahrzeug nicht nur eine Augenweide, sondern Balsam in den Ohren aller Autoenthusiasten klassischer Rennfahrzeuge. Die beiden sympathischen STM-Neulinge Bruno Widmer auf einem 04er Porsche Cup und Urs Sonderegger auf dem exFredy Barth Seat Leon Supercopa kamen mit ihren Fahrzeugen noch nicht auf Spitzen-Zeiten, hätten aber am Concours d’Elegance mit ihren restaurierten Wagen sicher die ersten Preise mit nach Hause nehmen können.

Das Swiss Pirelli Touring Car Masters erlebt einen enormen Aufwind. Es entfernt sich langsam aber sicher weg von einer normalen Gentlemenserie. Alle Piloten geben ihr Bestes und bekämpfen sich fair. Am Schluss ist jeder glücklich über ein schadenfreies Rennwochenende und mag dem Konkurrenten den Siegerpokal von Herzen gönnen. Ein grosser Dank gebührt nicht nur den Piloten für ihren Einsatz, sondern vielmehr auch den Tunern. Vorallem die Spezialbetriebe fmt-Motorsport (Beat Ganz), Stadler-Motorsport (Matthias Stadler) und der rührige Fahrer Sandro Morros verstehen es immer wieder, ihren Piloten Fahrzeuge auf int. Topniveau herzurichten und diese auch professionell zu betreuen.

ZR Nr. Name Vorname Divison Pole Lauf 1 SR Lauf 2 SR Total
 1. 129 Vogt René 2b 6.67 7.33 1 15.00
 2. 152 Team fmt 2a 7.40 7.40 14.80
 3. 117 Janssen Nicolas 1b 6.80 7.25 14.05
 4. 121 Calderari Marco 2b 7.00 7.00 14.00
 4. 124 Renz Charly 2b 7.33 6.67 14.00
 4. 146 Aeberhard Kurt 3 7.00 1 6.00 14.00
 7. 151 Zumstein Philipp 2a 6.80 6.80 13.60
 8. 145 Fenzl Mike 3 6.00 7.00 13.00
 9. 115 Schober Christian 1b 6.20 6.50 12.70
 10. 123 Morros Sandro 2b 6.33 6.00 12.33
 10. 125 Team fmt 2b 6.00 6.33 12.33
 12. 111 Pergolini Dario 1b 5.60 5.75 11.35
 13. 122 Menotti Philippe 2b 5.67 5.67 11.34
 14. 154 Neuhauser Michael 2a 5.60 5.60 11.20
 15. 130 Theiler Max 2b 5.00 5.33 10.33
 16. 114 Botta Fabio 1b 7.40 0.00 7.40
 17. 153 Wyser Gustav 2a 6.20 0.00 6.20
 17. 157 Sonderegger Urs 2a 0.00 6.20 6.20
 19. 116 Hennessy Amanda 1b 5.00 0.00 5.00
 19. 142 Dubler Robert 3 5.00 0.00 5.00

 

ZR = Zwischenrang
SR = Schnellste Runde
Gastfahrer erhalten gemäss Reglement keine Punkte.